Die Amsel Cruella, Bücher und das lange Warten …

Liebe Leserin,

am Rand meiner Gartenterasse wächst gemeinsam mit dem Bayerischen Kiwi ein Efeu empor, um dort irgendwann einmal eine überwachsene kleine Pergola zu bilden. Darin hat sich eine merkwürdig schwarz-weiß gefärbte Amsel mit ihrem schlichtschwarzen Gatten ein hübsches Nest gebaut und brütet nun eifrig. Wir haben sie „Cruella“ getauft. Während des Baus hat sie in meinem Gärtlein gewütet und unter anderem meine sorgsam gehüteten Salatpflänzlein geplündert, um ihr Nest gut auszupolstern. Ich bin also nicht besonders gut auf das Tier zu sprechen, aber respektiere seine Hartnäckigkeit. Wenn ich die Amsel nicht störe, wenn ich am Nachmittag und am Abend auf meiner Terrasse sitze, Rotwein trinke und in mit einem Buch in der Hand in den Sonnenuntergang träume, dann soll sie mich auch nicht stören.

Da meine inzwischen schon 13 Jahre alte Katze Amy (ebenfalls schwarz-weiß, aber mit Cruella oder einem Pinguin weder verwandt noch verschwägert) keine Vögel belauert, die größer als ein Spatz sind, muss der Vogel, der die Pigmentstörung „Leuzismus“ hat, nichts befürchten. Ob die Jungen von Cruella wohl auch schwarz-weiß gefleckt sind? Ich halte dich auf dem Laufenden.

Meine diesjährige Ausbeute. Im Hintergrund ist das Gestrüpp zu erkennen, in dem Cruella nistet.

Nach 2 Jahren coronabedingter Pause fand am Sonntag wieder der Diedorfer Maimarkt statt. Und damit auch der Buch-Flohmarkt der
Gemeindebücherei, wo für einen Euro pro Exemplar ihre ausgemusterten Bücher erwerbar sind. Es wird von bösartigen Zungen behauptet, dass ich dort zielsicher immer bei den dicksten Bänden zugreife, obwohl meine Bücherregale aus allen Nähten platzen und ich sie dringend abspecken müsste. Ach ja, ich müsste dringend einhundert oder zweihundert Bücher zur Bücherabgabestelle im Wertstoffhof bringen, wo rührige Senioren sie sortieren. Allerdings bringe ich dann wieder fünzig neue von dort mit Nachhause. Deshalb sieht es Frau Klammerle äußerst ungern, wenn ich sie zum Wertstoffhof begleite.

Der Maimarkt in Diedorf ist jedenfalls für Buchsüchtige wie mich und ihren SuB in der Höhe des Mount Everests einer der besten Tage des Jahres. Mitte September gibt es dann übrigens den Diedorfer Herbstmarkt mit einem weiteren Buchflohmarkt, Steckerlfisch und Suser. Der ist fast noch besser und da stehe ich schon vor der Eröffnung vor der Tür der Bücherei.

Nach unserem Mallorca-Urlaub habe ich mir eine wunderschöne Paella-Pfanne gekauft, die ich am Sonntag eingeweiht habe. Man kann auch hervorragend Kässpatzen in ihr machen.

Es ist Tradition, dass am 1. Mai zum Diedorfer Markt die Familie zu uns in den Garten kommt und wir gemeinsam einen schönen Tag haben. In diesem Jahr war das Wetter leider durchwachsen und wir feierten im Haus. Ich habe eine alkoholfreie Maibowle mit dem Waldmeister aus meinem Garten angesetzt. Da Sohn Nr. 2 sich seit geraumer Zeit vegan ernährt, gab es Rhabarberkuchen, vegane Paella, dazu den Restsalat, den Cruella übriggelassen hat und als Nachtisch eine vegane Mousse au chocolate mit frischen Erdbeeren vom Maimarkt, die Frau Klammerle zauberte (kann man essen, muss man aber nicht).

Tja, es war ein schöner Abend. Leider testete sich meine Schwiegertochter am Montagmorgen. Sie war coronapositiv und leidet inzwischen unter recht heftigen Symptomen. Hoffentlich geht es ihr bald wieder besser. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns trotz Booster und allgemeiner Vorsicht am 1. Mai bei ihr angesteckt haben, ist ziemlich hoch, auch wenn die Schnelltests von Frau Klammerle und mir im Moment negativ sind und wir uns gesund fühlen. Aber wer weiß, was noch kommt … Wir warten auf die ersten Krankheitszeichen und zwei rote Linien im Test und das vergällt mit doch etwas diese zwar recht gewittrige, aber doch auch schöne Woche. Den Start meiner zweiten Podcastsaison, in der ich den zweiten Teil meines Romans „Karukora“ einsprechen will, muss ich vorsichtshalber noch einmal um ein paar Wochen verschieben.

Ach, ja, heute ist ja der 4. Mai. May the 4th with you!

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