Ich habe mich gerade ein wenig verrannt, ihr habt es bemerkt. Das ist ganz typisch für mich. Ich beginne einen Monolog, komme vom hunderten ins tausendste, verirre mich im Labyrinth meiner Gedanken, flaniere zwischen ihnen, wie ein Schmetterling zwischen den Blüten eines Sommerflieders hin- und herflattert. Mein Vorbild ist die Geschichtenerzählerin Sheherazade, ich fabuliere, als würde es um mein Leben gehen. Gibt es eigentlich eine Marcel-Proust-Auszeichnung für Abschweifungen und Ausschweifendes Erzählen? Wo kann ich mich für sie bewerben, denn ich würde sie sicher gewinnen? (Das wäre übrigens der erste Literaturpreis, den ich je bekäme.)
31.12.22 – Von alten Betten und neuen Jahren
