Wald

Natürlich
wäre hier nur
mein Ekel.

Aber die Sonne
malt
Streifen zwischen die Fichten.

Vögel heben ihre Flügel
in den Himmel:
Ein Tag erwacht.

Der Nekropole entkommen,
fängt mich:
Romantik.

Gedicht II, Daniel-Zyklus 1992

Daniel1

3 thoughts on “Wald”

  1. Habe ich kürzlich über moderne Lyrik geschimpft?
    Nun, ich bin Künstler. Für mich (und Politiker) gilt Walt Withmans Aussage:

    „Do I contradict myself? Very well, then I contradict myself, I am large, I contain multitudes.“

  2. Hhhmmm, natürlich oder selbstverständlich? Obwohl: Selbstverständlich ist Ekel ein ganz natürliches Gefühl. Und ganz besonders, wenn man seiner Grabstätte entkam. Oder wäre da eher natürliche Freude angebracht? Pure Romantik jedoch: Flügel heben ihre Vögel in den Himmel …

  3. Lieber Hans-Dieter, Bruder im Wort.
    Hier müsstest du eigentlich jubeln, wenn du genauer gelesen hättest: „Natürlich“ ist in dem Sinn verwendet, den du dem Wort allein zugestehst. Nur mein Ekel ist hier in dieser Deutschen Fichtenmonokultur „natürlich“, der Rest ist „künstlich“…

Kommentar verfassen

Related Post

Der GeilwuchsDer Geilwuchs

Aus aktuellem Anlass: Die Sumpfblüte Es ist wieder so weit: Das viel zu warme Januarwetter und die damit verbundenen heftigen Regenfälle in den letzten Tagen haben nicht nur Schneeglöckchen und

Entdecke mehr von Nikolaus Klammer

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen