»Ser’Asker Ultem!«, sprach der Namenlose den alten Soldaten an, der die Bühne neben Alis erklommen hatte und wenige Schritte vor ihm stehen blieb. »Wer ist dein Herr? Wem gehört deine Treue?«
»Dem, der meine Männer und mich am besten bezahlt«, erwiderte der General trocken und zog sein Schwert. Seine Soldaten taten ihm gleich. »Du weißt, Herr, das war schon immer so.«
Der Namenlose schmunzelte unter seiner goldenen Maske und ihre roten Edelsteinaugen sprühten Feuer. Sahar spürte die Gefahr und trat zurück, damit er den Platz hatte, seine versteckte Klinge zu ziehen, die er in den Speisesaal geschmuggelt hatte. Wo war eigentlich die vermummte Dienerin der Miladí da Hiver abgeblieben? Gerade war sie doch noch hinter ihrer Herrin gestanden. Es war, als hätte sie der Erdboden verschluckt. Sahar sah sich um, konnte sie aber nirgendwo entdecken. Dafür bemerkte er, dass die Leibwache des Herrschers in seinem Rücken langsam ihre Piken senkte. Was ging hier vor?
»Und wer bezahlt dich am besten?«, unterbrach der Namenlose Sahars Gedanken. Ultem und seine Begleiter gingen vor ihrem Herrscher in die Knie und stützten ihre Hände auf ihre Klingen, die sie vor sich hielten.
»Das seid selbstverständlich ihr, mein gnädiger Herr«, sagte er ruhig. Ein abfälliger Blick streifte Ómer, dessen Beine plötzlich butterweich wurden. »Der Vezir ist ein elender Geizhals. Möge die Allerbarmende ihn verfluchen!“ Ultem spuckte aus.«