Ich weiß nicht, warum ich dem Meer eben einen weiblichen Genus gegeben habe. Das war eine unbewusste Handlung. Aber jetzt, wenn ich darüber nachdenke, bemerke ich, dass es so passt. “Die Meer” – “la mer”, so müsste es eigentlich wie im Französischen heißen. Denn für mich hat die See eine weibliche Seele, auch wenn sie mitleidlos und herrisch wie eine mörderische Furie toben kann. Das mare nostrum ist mein ewiger Sehnsuchtsort, zu dem es mich immer wieder hinzieht.
Schlagwort: Lektüre
Samstag, 12.09.2020 Die liebe N., die meine Schwiegertochter in spe ist(1), arbeitet seit Anfang dieses Jahres als fertig ausgebildete Buchhändlerin in der Filiale einer Buchkette in Neuburg a. D. (2). Wie ich erfahren musste, ist sie noch skrupulöser und vorsichtiger im Umgang mit ihren Büchern als ich – und das will schon etwas heißen. Für […]
Ja, der Sommer war groß. Aber jetzt ist wirklich es an der Zeit. Auch wenn dieser Oktober noch immer ein wenig nach Juni riecht, schlendere ich nun in meinen persönlichen Bücherherbst hinein, in jene zum Lesen und Schreiben prädestinierte dunkle Jahreszeit, in der man vor dem offenen Kamin am Buchenfeuer in seinem Lehnstuhl sitzt, Lebkuchen […]

Alvaro Mutis Die Abenteuer und Irrfahrten des Gaviero Maqroll Eine Sammlung von sieben Kurzromanen und Erzählungen. Hier schreibt ein Geistesverwandter in der Maske des Abenteuerromans über die labyrinthischen Seelenlandschaften eines ewig Getriebenen, immer auf dem Weg ins ‘Herz der Finsternis’. Mit Maqroll wird Conrads leicht angestaubte Figur des Charles Marlow mitten ins katastrophale 20. Jahrhundert […]