Ich arbeite in meinem Brotberuf seit 25 Jahren mit Jugendlichen im Alter zwischen 1o und 16 und denke, ich weiß, wovon ich rede. Während meine Eltern meinen Geschwistern und mir erst einmalmal überhaupt nichts glaubten, was wir ihnen so auftischten, lassen sich die überbesorgten Erziehungsberechtigten dieser Generation von ihren Sprösslingen jeden Unfug aufreden. Es hat sich bei manchem Kind so verfestigt, dass ihre “Lügen” anstandslos geschluckt werden und ein Erfolgskonzept sind, um ungeschoren durch den Tag zu kommen, dass sie inzwischen aus Prinzip die Unwahrheit sagen. Auch wenn es nicht notwendig ist oder sie auf frischer Tat ertappt wurden: Grundsätzlich wird erst einmal alles hartnäckig geleugnet. Ich finde das nicht weiter verwerflich, denn ich weiß eine gute Geschichte zu schätzen, die den Ärger in die Zukunft vertagt. Soll sich mein Zukunfts-Ich damit beschäftigen! Leider werden die Lügen und Ausreden immer phantasie- und einfallsloser, weil die Jugendlichen geistig verarmen, nichts mehr lesen, das selbstständige Denken zugunsten von täglich mehrstündigem TikTok-Konsum eingestellt haben und nur noch im fehlerhaften Whatsapp-Stil kommunizieren können, aber alle Gangsterrapper oder Influencer werden wollen. Diese angelernte Verhaltensweise lässt Schlimmes für ihr Erwachsenenleben und die Gesellschaft befürchten, in der wir bald leben werden. Mir graut davor.
Schlagwort: Krankheit
Aber hübsch der Reihe nach. Vom Vatertag bis gestern Nachmittag waren Frau Klammerle und ich zu einem Kurzurlaub in Berching, wo wir uns mit einem befreundeten Paar trafen – es ist eine Freundschaft, die sich aus einer Urlaubsbekannschaft entwickelte und bereits seit weit über 30 Jahren besteht. Das hübsche, mittelalterliche Berching, das knapp oberhalb des Altmühltals am Main-Donau-Kanal liegt, ist ein Geheimtipp. Zum einen ist es ein Nördlingen im Miniatur, das sich ebenfalls seine vollständige, abschnittsweise begehbare Stadtmauer erhalten hat, zum anderen ist die Kneipen- und Hoteldichte im historischen Kern außerordentlich – auch wenn die Gemeinde dort seit Jahren die Straßen aufreißt und neu gestaltet.

Eine schöne Bescherung Das ist der Nachteil, wenn man wie ich seinen Blog und seine literarische Arbeit als “Ein-Mann-Betrieb” betreibt: Falle ich aus, ruht die Arbeit komplett. Das heißt in meinem Fall: Es wird vor Weihnachten keine weiteren Texte mehr geben, keine Isabella-Folge (Hans-Dieter Heun wird es mir danken), keine Kindheitserinnerungen und keine “Andere Art […]

5. Brief: 22. Juni (geschmiert, kaum leserlich) Er nickt, nimmt gierig einen Zug von der zwischen Ring- und Zeigefinger gehaltenen Kippe; nickt wieder, brabbelt: „Das hat er gesagt. Ich glaube …“ Den zitternden Daumen in die Jeanstaschen gesteckt. Zerfurchtes Gesicht. „Übrigens …“ Er wendet sich nach links, zu einem Mädchen, das sich bemüht, ihn nicht […]