Beim Bummel über den Augsburger Stadtmarkt erwarb ich also kürzlich ein paar zarte, aber robust überteuerte Pflänzchen, die die studentische Gemüsehändleraushilfskraft (im weiteren stud. Ghahk genannt, das klingt schön klingonisch) mit charmantem Lächeln und den Worten anpries:
„Das müsste eigentlich unser weißer Mangold sein.“
Was denn sonst?, dachte ich.
Schlagwort: Glosse
Summertime,
And the livin’ is easy
Fish are jumpin’
And the cotton is high
Your daddy’s rich
And your mamma’s good lookin’
So hush little baby
Don’t you cry…
Also, es gibt keinen Grund zum Schreien. Allerdings sind da jene Mistviecher, die abends über meine Gartenterrasse herfallen und die Ruhe des Autors nach dem Sturm empfindlich stören, der gemeinsam mit Frau Klammerle bei Kerzenlicht an einem Glas Pfälzer Rosé nippt (Cuveé Tabernus – sehr empfehlenswert! Den gibt es inzwischen auch als 5-Liter-Karton; das hält eine Weile vor), dabei den geschmacklos altrosafarbenen Phlox beim Blühen bewundert und wertvolle Aphorismen für die Nachwelt (und seinen Blog) erdichtet.

Die Kunst ist tot. Ihr Leichnam stinkt.
Mit der Verbreitung des Internets in der Gesellschaft wurde eine Zeitenwende eingeläutet, die nur mit der vor 500 Jahren verglichen werden kann. Während der Renaissance verwandelte sich die mittelalterliche, “flache” Welt innerhalb weniger Jahre in eine dreidimensionale, komplexe: Die europäische Gesellschaft richtete sich nicht mehr nach Gott aus, ihren Fluchtpunkt in der Unendlichkeit, sondern fand ihren Mittelpunkt in der Seele des Einzelnen. Heute, nach dem Ende der Geschichte, wird diese Gesellschaft digital, schwebt unsicher in einem virtuellen Raum, in dem alles gleich wichtig und richtig ist. Die Lüge und die Wahrheit sind zur Ansichtssache geworden; es gibt nur noch Meinungen und man macht es sich in seiner Blase gemütlich. Das Denken der Menschen, ihre Wahrnehmung der Welt und ihre Moral ändern sich gerade fundamental, sind auf den Kopf gestellt. Niemand kann prophezeien, wohin uns dieser neue Weg führen wird. Und wie um 1500 a. d. herum muss sich auch heutzutage der Künstler dieser Tatsache stellen, sich neu erfinden und sich andere Wege suchen, seine Ideen zu verbreiten. Dabei schaufelt er der Kunst ein Grab.

Meine ersten Skizzen zu dem ausufernden Fantasy- und Science-Fiction-Zyklus “Brautschau” entstanden vor genau 35 Jahren. Ursprünglich als reine SF geplant, wurde “Brautschau” immer mehr zu “Science Fantasy”. Der Zyklus enthält auch viele Dystopie-, Steampunk- und Märchen- und Sagenelemente, dazu kommen historischer Roman, Erziehungsroman und Coming-of-Age. Es ist also die wildeste Genremischung, die es momentan lesen […]