Würden wir im Januar und Februar alle Winterschlaf halten, dann könnten wir den rheinischen Karneval verschlafen (Statt “Kölle alaaf” hieße es dann “Kölle schlaf”).
23.o1.23 – Der fürchterliche Monat

Würden wir im Januar und Februar alle Winterschlaf halten, dann könnten wir den rheinischen Karneval verschlafen (Statt “Kölle alaaf” hieße es dann “Kölle schlaf”).
Ich habe mich gerade ein wenig verrannt, ihr habt es bemerkt. Das ist ganz typisch für mich. Ich beginne einen Monolog, komme vom hunderten ins tausendste, verirre mich im Labyrinth meiner Gedanken, flaniere zwischen ihnen, wie ein Schmetterling zwischen den Blüten eines Sommerflieders hin- und herflattert. Mein Vorbild ist die Geschichtenerzählerin Sheherazade, ich fabuliere, als würde es um mein Leben gehen. Gibt es eigentlich eine Marcel-Proust-Auszeichnung für Abschweifungen und Ausschweifendes Erzählen? Wo kann ich mich für sie bewerben, denn ich würde sie sicher gewinnen? (Das wäre übrigens der erste Literaturpreis, den ich je bekäme.)
Zurück ins Jahr 1987. Wir heiraten!
Beim Bummel über den Augsburger Stadtmarkt erwarb ich also kürzlich ein paar zarte, aber robust überteuerte Pflänzchen, die die studentische Gemüsehändleraushilfskraft (im weiteren stud. Ghahk genannt, das klingt schön klingonisch) mit charmantem Lächeln und den Worten anpries:
„Das müsste eigentlich unser weißer Mangold sein.“
Was denn sonst?, dachte ich.