Es war Manfreds liebstes Vergnügen, mich auf den alten Kirschbaum vor dem Miethaus zu jagen. Er nannte dieses Spiel »Katz und Hund«. Ich wusste, wenn ich es nicht rechtzeitig schaffen würde, in die Äste zu kommen, dann würde er mich beißen, in das Bein, in den Po, wo auch immer er mich eben erwischen würde. Diese Bisse hinterließen oft blutende, schmerzhafte Wunden, sie verschonten jedoch in der Regel die Hose, so dass meine Mutter nie etwas bemerkte. Wenn mir dann die Zeit im Geäst zu lang wurde und ich wieder herabstieg, würde er mich zur Strafe für meine langsame Reaktion auch noch verprügeln.
Sommer 1977 – Ein Kirschbaum beendet meine Kindheit …