Ich arbeite in meinem Brotberuf seit 25 Jahren mit Jugendlichen im Alter zwischen 1o und 16 und denke, ich weiß, wovon ich rede. Während meine Eltern meinen Geschwistern und mir erst einmalmal überhaupt nichts glaubten, was wir ihnen so auftischten, lassen sich die überbesorgten Erziehungsberechtigten dieser Generation von ihren Sprösslingen jeden Unfug aufreden. Es hat sich bei manchem Kind so verfestigt, dass ihre “Lügen” anstandslos geschluckt werden und ein Erfolgskonzept sind, um ungeschoren durch den Tag zu kommen, dass sie inzwischen aus Prinzip die Unwahrheit sagen. Auch wenn es nicht notwendig ist oder sie auf frischer Tat ertappt wurden: Grundsätzlich wird erst einmal alles hartnäckig geleugnet. Ich finde das nicht weiter verwerflich, denn ich weiß eine gute Geschichte zu schätzen, die den Ärger in die Zukunft vertagt. Soll sich mein Zukunfts-Ich damit beschäftigen! Leider werden die Lügen und Ausreden immer phantasie- und einfallsloser, weil die Jugendlichen geistig verarmen, nichts mehr lesen, das selbstständige Denken zugunsten von täglich mehrstündigem TikTok-Konsum eingestellt haben und nur noch im fehlerhaften Whatsapp-Stil kommunizieren können, aber alle Gangsterrapper oder Influencer werden wollen. Diese angelernte Verhaltensweise lässt Schlimmes für ihr Erwachsenenleben und die Gesellschaft befürchten, in der wir bald leben werden. Mir graut davor.
Schlagwort: Autorenleid
“Lautlos im Weltall”, oder silent running, wie der Originaltitel lautet, ist einer meiner Lieblings-Science-Fiction-Filme. (1) Kennt noch jemand den Streifen, der heute aktueller ist denn je? Nach der finalen Klimakatastrophe wurden in dem Film die letzten Biotope der Erde in großen Kuppeln in den Orbit verfrachtet, wo sich ein paar Astronauten und eine Handvoll Roboter um die kümmerlichen Reste der Flora und Fauna kümmern. Die Arbeit ist ein langweiliger Leuchtturmwärter-Job. Als eines Tages der Befehl kommt, aus Kostengründen die Kuppeln zu sprengen, versucht einer der Astronauten (Bruce Dern) alles, diese Katastrophe zu verhindern. Ganz am Schluss treibt eine einzige Biotop-Kuppel lautlos und unbemerkt durchs All und nur ein kleiner Roboter gießt dort noch die Blumen …
Manchmal denke ich, mein Blog ist auch so ein Biotop, das meine Literatur bewahrt und lautlos und unbemerkt durchs Internet treibt und nur noch ein einziger Roboter (die chinesische Suchmaschine baidu) sucht ihn auf. Damit kann ich leben, aber ein wenig schade ist es doch.
o8.o8.22 – Ein Neubeginn?
Der 8. August ist der Lieblingstag der Augsbürger und wenn er dann noch auf einen Montag fällt, ist für sie das Glück perfekt. Heute ist das Hohe Friedensfest, dieser eine Feiertag, den nur Augsburg besitzt. Einige wenige feiern heute in der Innenstadt den Religionsfrieden von 1555, der Rest fährt ins Umland, geht dort einkaufen oder setzt sich in einen Biergarten und sieht den Nicht-Augsburgern lächelnd beim Arbeiten zu. Frau Klammerle und ich werden später mit der Regionalbahn nach Ulm fahren – das 9-Euro-Ticket muss sich bezahlt machen. Aber eigentlich will ich etwas anderes erzählen.
o2.o8.22 – Is there anybody out there?
Wie finde ich aus diesem Dilemma wieder heraus? Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall werde ich in der nächsten Zeit damit beginnen, an dieser Stelle meinen neuen Roman “In den Bücherkellern des Vatikans” vorzuveröffentlichen. Es ist der 4. Band meiner Reihe “Dr. Geltsamers erinnerte Memoiren” und setzt die Geschichte fort. In Buchform (und selbstverständlich auch als E-Book) wird er im Herbst erhältlich sein. Falls ich meine Krise überwinde.