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1977 – Ein Sommer in Berlin II

“Religion war ein fester Bestandteil im Leben der Großel­tern. Als tägliches Ritual wurde vor jedem Es­sen gebetet, die Großmutter ging regelmäßig in die Kapelle und zu Bi­belstunden, morgens beim Früh­stück wurde ein Kalender­blatt mit Bibelzitat und längerer Auslegung gereicht, das zu lesen ich in mei­nen Sommeraufenthalten ebenfalls ge­zwungen war. In meiner Erinnerung ist der Genuss von Schmalz­broten, die ich ausschließlich in Berlin verzehrte, fest mit den salbungsvollen Worten in Einheit gekommen.

Wenn ich heute als Vegetarier und Agnostiker unfrei­willig zu einem Kirchenbesuch verdammt werde und abgelenkt auf das erlösende Ende einer Predigt war­ten muss, habe ich den Geschmack von Schmalz auf der Zunge.”

Mein Großvater, Ferien bei den Großeltern im Sommer 1977

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1977 – Ein Sommer in Berlin

“Ich half beim Ausräumen dieser Möbel mit – da war ich schon Ende Zwanzig. Bei jener Gelegen­heit wagte ich es zum ersten Mal, mich in den Sessel mei­nes Großvaters zu setzen. Es war ein hässliches, abgewetz­tes, mit grünem Cord bezogenes Ding mit dunkelbraunen, hölzernen Armlehnen. Hier hatte ich ihn während meiner Ferien jeden Abend ab acht Uhr sitzen sehen, ein mit dem Fernseher ver­bundenes Hörgerät im Ohr, über dem er wie schüt­zende eine Hand zur Muschel formte, die Augen hin­ter der dicken Brille halb geschlossen.

Während ich saß und mir den alten Mann noch ein­mal be­wusst machen wollte, bemerkte ich plötzlich, wie meine Daumen an einer Unebenheit der Armleh­nen links und rechts rieben. Ich sah hinunter. In den Lack waren dort Mul­den gekratzt, die bis in das helle Holz des Sessels reichten. Diese Gruben hatte die Tie­fe und Form meiner Finger. Mit Schaudern stellte ich fest, dass ich das Werk meines Groß­vaters fortsetzte. Er hatte in jahrelanger nervöser Arbeit seine Dau­men immer tiefer in das Holz gerieben.”

Ein Zahnarztbesuch, besorgniserregende Zahlen, herbstliche Gärten, Meine Berliner Großeltern im Sommer 1977

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Teil 32: 8. Kapitel – Alis’ Märchen von der tapferen Lakmi (Schluss)

»Ser’Asker Ultem!«, sprach der Namenlose den alten Soldaten an, der die Bühne neben Alis erklommen hat­te und wenige Schritte vor ihm stehen blieb. »Wer ist dein Herr? Wem gehört deine Treue?«

»Dem, der meine Männer und mich am besten bezahlt«, er­widerte der General trocken und zog sein Schwert. Sei­ne Soldaten taten ihm gleich. »Du weißt, Herr, das war schon immer so.«

Der Namenlose schmun­zelte unter seiner goldenen Maske und ihre roten Edel­steinaugen sprühten Feuer. Sahar spürte die Gefahr und trat zurück, damit er den Platz hatte, seine ver­steckte Klinge zu ziehen, die er in den Speisesaal ge­schmuggelt hatte. Wo war eigentlich die vermummte Dienerin der Miladí da Hiver abgeblieben? Gerade war sie doch noch hinter ihrer Herrin gestanden. Es war, als hätte sie der Erdboden verschluckt. Sahar sah sich um, konnte sie aber nirgendwo entdecken. Dafür be­merkte er, dass die Leibwache des Herrschers in sei­nem Rücken langsam ihre Piken senkte. Was ging hier vor?

»Und wer bezahlt dich am besten?«, unterbrach der Namenlose Sahars Gedanken. Ultem und seine Beglei­ter gingen vor ihrem Herrscher in die Knie und stütz­ten ihre Hände auf ihre Klingen, die sie vor sich hiel­ten.

»Das seid selbstverständlich ihr, mein gnädiger Herr«, sagte er ruhig. Ein abfälliger Blick streifte Ómer, des­sen Beine plötzlich butterweich wurden. »Der Vezir ist ein elender Geizhals. Möge die Allerbarmende ihn ver­fluchen!“ Ultem spuckte aus.«

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Isabella, die Krippenkatze Kapitel 8

Sei auch du bei der abenteuerlichen Jagd durch Raum, Zeiten und Welten dabei. Süßer die Katzen nie maunzen als zu der Weihnachtszeit.

Dies ist die 8. und letzte Podcastfolge von Isabella, die Krippenkatze