“Dann ist also an diesem 1. Adventswochenende ein Wintereinbruch über uns Südbayern gekommen, so schneereich und heftig, wie wir ihn hier schon seit fast 20 Jahren nicht mehr erlebt haben. Meine Schneeschaufel und ich – wir führen schon seit Jahren eine enge, wenngleich saisonale Beziehung – führten gestern einen einsamen, aber heroischen Kampf gegen die schiere Übermacht dieses Winters, der wie die Eisriesen des Fimbuls in der Edda über uns kam, um Ragnarök einzuläuten. Es war wie in der Fabel vom Hasen und dem Igel. Hatte ich bei heftigem Schneetreiben in grauer Düsternis und eisigen Minustemperaturen die Wege rund ums Haus und die Garage einigermaßen freigeräumt, hatte der Igel „Winter“ am anderen Ende längst wieder eine dicke Schneedecke auf den mühsam freigeschaufelten Flächen ausgebreitet.
“Ick bün all hier!” Und meine Sisyphusarbeit begann von Neuem. Bewaffnet mit meinem Schaufel-Bihänder stemmte ich mich gegen Fimbuls eisiges Wüten und pflügte, schaufelte, schnaufte, kehrte, schwitzte, fror zugleich und wusste längst, dass mein Kampf verloren war. Ich kapitulierte aber erst nach Stunden, als ich nicht mehr wusste, wohin mit all den Schneemengen.”