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Teil 32: 8. Kapitel – Alis’ Märchen von der tapferen Lakmi (Schluss)

»Ser’Asker Ultem!«, sprach der Namenlose den alten Soldaten an, der die Bühne neben Alis erklommen hat­te und wenige Schritte vor ihm stehen blieb. »Wer ist dein Herr? Wem gehört deine Treue?«

»Dem, der meine Männer und mich am besten bezahlt«, er­widerte der General trocken und zog sein Schwert. Sei­ne Soldaten taten ihm gleich. »Du weißt, Herr, das war schon immer so.«

Der Namenlose schmun­zelte unter seiner goldenen Maske und ihre roten Edel­steinaugen sprühten Feuer. Sahar spürte die Gefahr und trat zurück, damit er den Platz hatte, seine ver­steckte Klinge zu ziehen, die er in den Speisesaal ge­schmuggelt hatte. Wo war eigentlich die vermummte Dienerin der Miladí da Hiver abgeblieben? Gerade war sie doch noch hinter ihrer Herrin gestanden. Es war, als hätte sie der Erdboden verschluckt. Sahar sah sich um, konnte sie aber nirgendwo entdecken. Dafür be­merkte er, dass die Leibwache des Herrschers in sei­nem Rücken langsam ihre Piken senkte. Was ging hier vor?

»Und wer bezahlt dich am besten?«, unterbrach der Namenlose Sahars Gedanken. Ultem und seine Beglei­ter gingen vor ihrem Herrscher in die Knie und stütz­ten ihre Hände auf ihre Klingen, die sie vor sich hiel­ten.

»Das seid selbstverständlich ihr, mein gnädiger Herr«, sagte er ruhig. Ein abfälliger Blick streifte Ómer, des­sen Beine plötzlich butterweich wurden. »Der Vezir ist ein elender Geizhals. Möge die Allerbarmende ihn ver­fluchen!“ Ultem spuckte aus.«

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Teil 31: 8. Kapitel – Alis’ Märchen von der tapferen Lakmi (5)

»„Asgëir will den Stab und du gibst ihn mir!“, befahl sie trotzig, denn sie wusste: Sie durfte auf keinen Fall Schwäche zeigen, wenn der Dschinn ihr weiterhin gehorchen sollte.
Doch dann presste sie sich erschrocken die Hand gegen den Mund. Sie hatte vergessen, dass der Delphi ihr befohlen hatte, seinen Namen unter keinen Umständen zu verraten. Aber hätte sie ihn überhaupt verschweigen können, wenn EDY direkt in ihrem Kopf war und in ihren Gedanken wühlte? Sicherlich konnte er sie lesen.
„Asgëir!“, schrie der Herr des Worums auf. „ Asgëir, der As’Teorfan. Er ist hier – der verfluchte Widersacher und Anführer des Feindes, der sich mit Inet verbündet hat! Wehe! Fünf Stäbe, um einen zu formen. Wehe! Niemals darf mein Stab in die Hände dieses Un-geheuers geraten. Wachen! Ergreift den General! Er ist ein Verräter.“
Lakmi, die bereits durch die Tür fliehen wollte, drehte sich um. Schwere Schritte waren in ihrem Rücken zu hören. Nicht nur einer der hünenhaften Kriegsgoleme und die beiden Türwächter standen in dem Gewölbe vor dem Worum, sondern vier oder fünf von diesen un-besiegbaren Metallriesen näherten sich mit nach vorne gestreckten, rotglühenden Fingerspitzen, doch sie traten nicht durch die Tür. Ihre Schwelle war offenbar ein Tabu, das sie nicht überschreiten konnten.
Lakmi sprang mit einem beherzten Hecht zur Seite. Gerade noch rechtzeitig! Lichtblitze zuckten und trafen nicht sie, die noch vor einem Wimpernschlag am Kreuzungspunkt der tödlichen Strahlen gestanden war, sondern den runden Tisch hinter ihr, über dem EDYs auf-geblähtes und vom Zorn verzerrtes Gesicht schwebte.«

Dies ist die 14. Podcastfolge der 2. Season.

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Teil 30: 8. Kapitel – Alis’ Märchen von der tapferen Lakmi (4)

»Kurze Zeit später und einige Fuß tiefer unter der Erde war die Gänsehaut an den Armen und dem Rücken nichts besonderes mehr und Lakmi fragte sich zähne­klappernd und schlotternd, was ihr daran überhaupt gefallen hatte. Sie hätte jetzt einiges für einen wär­menden Umhang oder zumindest für geschlossene Schuhe gegeben. Trotzdem eilte sie entschlossen den sich vor ihr aufhellenden, aber nichtsdestotrotz bitterkalten Gang hinunter, zu dem sie Asgëir an einem Seil hinabge­lassen hatte, nachdem er ihr ein Papier überreichte, auf dem er den Weg aufgezeichnet hatte, den sie gehen sollte. Er würde sie einige Meilen weiter östlich zu Füßen der ewigen Schlacht zu dem Worum seiner Gegner führen. Sie dürfe dabei auf keinen Fall von der groben Skizze abweichen, sonst würde sie sich hoffnungslos in dem Gängelabyrinth hier unten verirren. In der Zentrale des Feindes gab es viele Stellen, an denen ihr Leben in Gefahr war, wo heimtü­ckische Fallen lauerten, es gebe Räume ohne oder mit vergifte­ter Luft, böse Goleme, die alles töteten, das sich beweg­te, messerscharfe Drähte, dünn wie Spinnweben, die durch Fleisch und Knochen glitten wie ein heißes Mes­ser durch Schweinefett. Dazu kämen viele weitere Be­drohungen, die auch Asgëir nicht so genau kannte. Er hatte Jahrzehnte seines Lebens damit verbracht, diese Skizze der weitläufigen Kasematten anzufertigen, die Lakmi nun ohne sich größeren Gefahren auszusetzen zum Worum führen sollte. Nur was in unmittelbarer Nähe dieses Raumes war, wusste der Unsterbliche nicht, denn dorthin hatte er nie vordringen können. Hier würde sich Lakmi auf ihre Gewandtheit und ihren Instinkt verlassen müssen.«

Dies ist die 13. Podcastfolge der 2. Season.

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Teil 29: 8. Kapitel – Alis’ Märchen von der tapferen Lakmi (3)

»Asgëir zögerte und zitierte dann – den Blick nach in­nen gewendet – einen uralten Text, der wohl nur ihm selbst noch bekannt war:

„Fünf Stäbe, um einen zu formen. Fünf Stäbe, das Reich zu schaffen. Wehe, Serdan, das Alter greift nach dir. – Aber dies wird dir gleichgültig sein und nichtssa­gend. Denn es ist eine alte Geschichte und ich habe durchaus nicht vor, sie heute zu erzählen. Was für dich wichtiger ist: Unten, im Mittelpunkt der Kasemat­ten dieser alten Stadt, in deren Überresten wir uns be­finden, gibt es in der Tat einen Schatz. Da habe ich die Wahrheit gesprochen. Doch dieser Schatz ist nicht aus Gold und er hat für jemanden außer mir keinen Wert. Und nur du kannst ihn holen. Aber nicht, weil der Durchgang für mich selbst zu eng wäre. Ich könnte durch ein Mauseloch schlüpfen; schau mich an, ich bin nur noch ein Skelett, dem ein wenig Haut über den Knochen spannt. Es gibt einen anderen Grund, aus dem ich nicht in die Schatzkammer gelangen kann, die früher Worum, also „Raum des Krieges“ genannt wur­de. Das kannst nur du, als Kind des jüngeren Blutes. Ich habe so lange auf dich gewartet.“«

Dies ist die 12. Podcastfolge der 2. Season.