Kategorie: Augsburg
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Nein, ich will das nicht!
Nein! Ich will nicht darüber schreiben. Das haben in den letzten zehn Tagen schon so viele vor mir getan und tun es gerade in diesem Augenblick. Mein J’accuse interessiert niemanden und gerade in den „sozialen“ Medien würde es sich auch seltsam unpassend, zwiespältig und merkwürdig verlogen anhören. Die Hoffnung auf Frieden und Gerechtigkeit, nach dem Ende von Putins verbrecherischem Angriffskrieg ist common sense und einhellig. Das muss nicht extra von mir noch einmal mit einem hellblau-gelb gefärbten Bild garniert dargereicht werden.
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Die Autoren und die Beliebigkeit
Die Kunst ist tot. Ihr Leichnam stinkt. Mit der Verbreitung des Internets in der Gesellschaft wurde eine Zeitenwende eingeläutet, die nur mit der vor 500 Jahren verglichen werden kann. Während der Renaissance verwandelte sich die mittelalterliche, „flache“ Welt innerhalb weniger Jahre in eine dreidimensionale, komplexe: Die europäische Gesellschaft richtete sich nicht mehr nach Gott aus, ihren Fluchtpunkt in der Unendlichkeit, sondern fand ihren Mittelpunkt in der Seele des Einzelnen. Heute, nach dem Ende der Geschichte, wird diese Gesellschaft digital, schwebt unsicher in einem virtuellen Raum, in dem alles gleich wichtig und richtig ist. Die Lüge und die Wahrheit sind zur Ansichtssache geworden; es gibt nur noch Meinungen und man macht es sich in seiner Blase gemütlich. Das Denken der Menschen, ihre Wahrnehmung der Welt und ihre Moral ändern sich gerade fundamental, sind auf den Kopf gestellt. Niemand kann prophezeien, wohin uns dieser neue Weg führen wird. Und wie um 1500 a. d. herum muss sich auch heutzutage der Künstler dieser Tatsache stellen, sich neu erfinden und sich andere Wege suchen, seine Ideen zu verbreiten. Dabei schaufelt er der Kunst ein Grab.
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Ein Epos wird geboren (Teil 4) – Der karge Lohn
Ich weiß nicht, ob es mir in meiner verbleibenden Lebenszeit gelingen wird, alle fest projektierten Romane und Erzählungen des „Brautschau“-Zyklus‘ (mindestens 8 Romane) zu schreiben und fertigzustellen. Ich ziehe meine Kreise um „Brautschau“. Ich weiß nicht, wird mir der letzte Kreis gelingen, aber versuchen will ich ihn, um mal Rilke zu zitieren. Zurückschauend zeigt sich […]