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Mit der Abenddämmerung hob sich achtern der Wind. Er blies vom inzwischen schon fernen Helmgebirge hinunter in die staubigen Ebenen. Das Großsegel blähte sich auf. Das dreieckige Vorsegel, unter dem der Flüchtling vorne am Bug stand, knatterte aufgeregt. Der Rumpf des Schiffs stampfte in den Wellen des Marat auf und ab. Sie trugen plötzlich Kronen aus Gischt. Nachdem der Segler den ganzen Nachmittag sanft dahingeglitten war, nahm er nun flotte Fahrt auf.
»Der Fock killt! An die Schoten!«, brüllte die Ruderwache und ein paar Seeleute kamen auf nackten Füßen aus der Luke zum Achterdeck an Bord gestolpert und begannen ihre merkwürdigen Verrichtungen, die er auch nach zwei Monaten auf dem breiten Strom nicht begriff. Aber jeder an Bord schien seinen Platz zu kennen und zu wissen, was er tat. Ausgenommen die acht Passagiere, die dauern irgendwo im Weg standen. Er ging nach Steuerbord an die Reling und sah in Richtung des Sonnenuntergangs. Durch den aufgewirbelten Wüstenstaub leuchtete er in beeindruckenden Rot- und Orangetönen. Es sah aus, als hätte die Höchste ihr bleiches Totenkleid in Blut getaucht. Aber er hatte kein Interesse für das Naturschauspiel. Er nahm es kaum wahr.
