Zurück im Alltagsgeschäft und eine Zusammenfassung der ersten Geltsamer-Teile

Da finde ich mich also nach ein paar Wochen Kreta im schwülen, gewittrigen Diedorf wieder und habe Schwierigkeiten, in den Alltag zurückzufinden, denn das Jetlag ist gewaltig. Statt einer braven Erlebniserzählung über meinen Wander-, Bade- und Kultururlaub will ich hier nur ein paar schnell ausgewählte Fotos einfügen, die mehr sagen als tausend Worte:

Es war herrlich in Griechenland (wenngleich ich wohl nach diesem Urlaub meine Leberwerte untersuchen lassen muss, denn in Kreta lassen die Tavernenbetreiber einen ohne 3 – 4 „Stamplerl“ Raki nicht aus einem Lokal. Jamas!). Ich habe tatsächlich auch noch die Zeit gefunden, das kleine Wort „ENDE“ unter den handschriftlichen Entwurf meines Romans „Dr. Geltsamers erinnerte Memoiren: Das Gulag des Dr. Krakow“ zu setzen. Was für ein wunderbares Gefühl! Doch jetzt beginnt die harte Arbeit, denn ich will das Buch in ungefähr 6 Wochen fertiggestellt haben – schließlich will ich dann schon wieder in den Urlaub fahren. Ab Montag geht es hier ganz normal mit der nächsten Fortsetzung von „Die Wahrheit über Jürgen weiter“ weiter. In der Zwischenzeit hat übrigens hier auf dem Blog mein 15.000ster Besucher vorbeigeschaut. Ach, wenn nur jeder 10. eines meiner Bücher kaufen würde …

Außerdem hat der Geltsamer auf Wunsch von Frau Klammerle, die ein wenig vergesslich wird, einen neuen Beginn bekommen, in dem ich den Inhalt der anderen beiden Teile zusammenfasse. Da  vielleicht hier jemand noch einsteigen will, folgt nun dieser Text:

 ZWISCHEN DEN BÜCHERN

Doch halt! Ist es von mir als Autor dieses Romans nicht eine Zumutung, die Leserin (1) in den 3. Teil einer Geschichte zu schicken, deren Ende noch nicht einmal für mich selbst vollkommen absehbar ist? Obwohl mir als Schriftsteller natürlich der Inhalt am vertrautesten ist, muss ich ja auch ab und an heimlich zurückblättern, um die ausufernde und zugegeben absichtlich geheimnisvoll gehaltene Geschichte zusammenzuhalten und überblicken zu können. Um wieviel schwerer muss es da erst meiner Leserin fallen, brav den Ereignissen rund um Dr. Geltsamers erinnerte Memoiren zu folgen, die sie, wenn sie endlich diesen Band in Händen hält, schon im dritten Jahr hintereinander in Atem hält, falls sie kein Neueinsteiger in die Serie ist. Ist das so oder sollten Sie, liebe Leserin, mit dem Gedächtnis eines Elefanten gesegnet sein und sich tatsächlich noch gut an die verwobenen Handlungsstränge der beiden Vorbände erinnern können, überblättern Sie bitte die folgenden Seiten, die in der Hauptsache Dienst an der Kundin sind, Geschehenes rekapitulieren und nichts Neues bringen. Beginnen Sie in diesem Fall nach der kursiven Einleitung auf der Seite 17. Für alle anderen – und auch für den Autor, der neben dem vorliegenden noch an weiteren komplexen Büchern schreibt und sich gerade ein wenig wie der sprichwörtlich von der Meute gehetzte Hase fühlt – folgt nun eine so kurz wie mögliche, aber so ausführlich wie nötige Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse, die gerade einmal knapp zwei Tage, aber schon beinahe einhundert Jahre überspannen. Dies ist einer der Haken, die der gejagte Hase schlägt und auf diese Weise versucht, dem Zuschnappen der Zähne des vordersten Hundes – meiner treuesten Leserin, die das Fehlen eines Rückblicks beklagte – zu entkommen.

(1) Meine männlichen Leser sind bei dieser Anrede immer mitgemeint. Da das Lesen von Prosa heutzutage eine nahezu vollkommen weibliche Tätigkeit ist und diejenigen, die meine Romane öffnen, in überwältigender Mehrzahl Frauen sind, will ich den einen oder anderen meiner Geschlechtsgenossen, der sich wohl eher zufällig hierher verirrt hat, nicht jedes Mal gesondert ansprechen.

Und das ist vorher geschehen: Der mäßig erfolgreiche Schriftsteller Nikolaus M. Klammer, als Autor im kleinen Münchener Welkenbaum-Verlag unter Vertrag, geht eines sonnigen Morgens kurz nach Ostern mit seinem Terrier Cicero in den Altstadtgassen seiner Heimatstadt Augsburg spazieren. Klammer ist Mitte Fünfzig, verheiratet mit seiner Frau Irene und hat zwei inzwischen erwachsene und längst flügge gewordene Kinder, einen Sohn und seine Tochter Isa, die gerade ein Studiensemester in Peru absolviert. Er lebt und arbeitet in einem kleinen Eigenheim in dem Augsburger Vorort Diedorf. Der Autor ist ein ehemaliger Lehrer, ein neunmalkluger, etwas selbstgerechter und ordnungsfanatischer Mann, dessen realistische Romane allesamt ein wenig langweilige und langatmige Gesellschaftsdramen sind. Mit seinem neuesten Werk „Aber ein Traum“ kommt er nicht so recht voran und sein Lektor Jochen Engold wird bereits ungeduldig.

Klammers Überraschung ist groß, als er plötzlich im Schaufenster eines ihm unbekannten und namenlosen Buchladens und Antiquariats ein schwarzes Buch entdeckt, das laut der Angabe auf dem Cover angeblich von ihm selbst stammen soll. Es sind Dr. Geltsamers erinnerte Memoiren, die Sie, liebe Leserin, nun bereits zum dritten Mal aufgeschlagen haben. Klammer betritt die Buchhandlung, die damit wirbt, jedes Buch beschaffen zu können. Er will das vermeintliche Plagiat erwerben und wird von einer jungen, schönen Frau bedient. Aber etwas Seltsames scheint in dem Laden vor sich zu gehen, denn Cicero reagiert verängstigt und der Autor hat später, als er versucht, sich an die Ereignisse im Laden zu erinnern, mit einigen Gedächtnislücken zu kämpfen.

Mit Dr. Geltsamers erinnerten Memoiren heimgekehrt, beginnt Klammer in ihnen zu lesen. Er stößt auf ein von einem Jesuitenpater namens Gaetano Marini herausgegebenes Tagebuch. Marini, der den Text mit vielen Anmerkungen begleitet, gibt vor, in den vatikanischen Archiven zu arbeiten. Das Tagebuch stammt angeblich von der brasilianischen Ärztin Elena Kuiper und ist aus den späten Zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Sie berichtet darin vom Schicksal einer entomologischen Expedition in den Amazonasdschungel. Die Forscher stoßen am Oberlauf eines neuentdeckten und bisher unerforschten Seitenarms des gewaltigen Stroms auf einen wehrhaften Eingeborenenstamm, der offenbar nur aus Frauen zu bestehen scheint. Die Männer der Forschergruppe und der Begleitmannschaft reagieren auf diese Amazonen wie tollwütige, brünftige Tiere und es kommt zu einer Auseinandersetzung, bei der außer der Ärztin und dem schwer am Gelbfieber erkrankten Schweizer Professor Urs Bergner, die beide von den Eingeborenen gefangengenommen werden, nahezu alle anderen getötet werden. Nur der einheimische Träger Paco vermag zu entkommen und in den Urwald zu fliehen. Die weiteren, leider etwas lückenhaften Tagebucheinträge erzählen, wie Dr. Kuiper langsam das Vertrauen des Stammes, der sich selbst „Etraquoo“ nennt, und vor allem die Zuneigung der jungen Eingeborenen Lokwi gewinnt, deren Liebe sie bald erwidert. Von Lokwi lernt sie die Grundlagen der Etraquoo-Sprache kennen und erfährt von dem Mythos der Kraqu‘A, die in grauer Vorzeit vom Himmel gestiegen, eine Stadt namens Listakar gebaut und gegen die Frauen des Stammes Krieg geführt hätten. Einige ihrer architektonisch erstaunlichen Ruinen sind in der Ferne in dem Gebirge, in dem der namenlose Fluss entspringt, zu sehen. Der Schweizer Professor hat eine Theorie, doch leider fehlt in dem Tagebuch der Teil mit seiner Erklärung, warum es bei den Etraquoo nur Frauen zu geben scheint. Eines Tages versucht Paco, der sich bisher versteckt gegalten und sich in ein vertiertes Monstrum verwandelt hat, Lokwi zu vergewaltigen. Er wird von Elena Kuiper erschossen. Nach diesem Ereignis entscheidet sich die Ärztin, zusammen mit ihrer eingeborenen Freundin und dem kranken Professor, aus der Gefangenschaft zu entkommen. In einer dramatischen Flucht während eines Gewittersturms gelingt es den beiden Frauen und dem Schweizer, mit einem der Kähne der Expedition über den Fluss zu entkommen. Leider gehen dabei die Ruder verloren und die drei werden von der Strömung mitgerissen. Sie bedroht die Gefahr, mit ihrem Boot in einem gewaltigen Strudel, der sich in einem See unterhalb der Ruinenstadt Listakar gebildet hat, zu ertrinken.

An dieser Stelle wird Klammers Lektüre von seiner heimkehrenden Frau unterbrochen. Solch ein Buch hat er nie geschrieben und es ist ihm ein Rätsel, warum sein Name auf dem Titelblatt steht. Und noch etwas ist merkwürdig: In den Anmerkungen des Jesuitenpaters findet sich ein Hinweis auf Klammers vor dem 2. Weltkrieg in der UdSSR verschollenen Großvater mütterlicherseits, Sebastian Kerr, dem das Expeditionstagebuch der Ärztin anscheinend um 1930 in Berlin in die Hände geriet. Der wenig später vor den Nazis ins Ausland geflüchtete Kerr war wie sein Enkel Schriftsteller und Lyriker gewesen; sein Hauptwerk war der in den Wirren seines Exils verlorengegangener Roman „Die Hyänen von Berlin“. Und genau auf dieses Buch von Kerr stößt Klammer zu seinem vollkommenen Erstaunen in Dr. Geltsamers erinnerten Memoiren, als er sie später am Abend ein weiteres Mal aufschlägt, um seine begonnene Lektüre fortzusetzen. Auf welche Weise das Expeditionstagebuch der brasilianischen Ärztin von den Seiten des schwarzen Buches verschwinden konnte und wie durch Zauberhand durch die „Hyänen von Berlin“ ersetzt werden konnte, bleibt Klammer ein Rätsel. Ein Anruf unterbricht seine Überlegungen. Es ist seine Tochter Isa. Sie ruft aus Südamerika an, um ihn zu fragen, ob ihre Freundin Mercedes ihm das Buch gegeben habe. Isa wird offensichtlich verfolgt, denn plötzlich wird ihr Anruf unterbrochen und eine Männerstimme behauptet am anderen Ende der Leitung, man hätte Isa entführt und werde sich am nächsten Tag wieder melden. Damit endet der 1. Band der fünfteiligen Trilogie, die Sie gerade lesen, liebe Leserin. Erinnern Sie sich wieder? Gut, dann machen wir gleich weiter:

Zu Beginn des 2. Bandes finden wir Nikolaus M. Klammer am frühen Morgen in seinem Wohnzimmer vor. Er hat nicht geschlafen, sondern in den „Hyänen von Berlin“ gelesen, die ihm das unheimliche schwarze Buch auf so ungewöhnliche Weise präsentiert hat. Er hat vergeblich darauf gewartet, dass die Entführer seiner Tochter wieder Kontakt mit ihm aufnehmen.

Im ersten Kapitel der „Hyänen“ beschreibt sein Großvater Sebastian, wie er Ende Januar 1929 von Augsburg aus in Berlin eintrifft, weil er in der Hauptstadt der Weimarer Republik Bertolt Brecht treffen will, von dem sich der junge Mann Unterstützung bei seiner Karriere als noch unbekannter Autor erhofft. Schließlich stammt der berühmte Brecht ebenfalls aus der Fuggerstadt und teilt auch sonst einige weitere biografische Details mit ihm. Er fährt zuerst in den Berliner Vorort Tegel, wo er sich auf Vermittlung seines Vaters fürs Erste im Haushalt des reichen Ingenieurs Eduard Gere einquartieren will. Doch der Empfang durch das Hausmädchen Karla ist kühl und abweisend. Es scheint ein dunkler Schatten über der jüdischen Familie zu schweben. Die Dame des Hauses ist an einem Nervenleiden erkrankt, das sie in ein abgedunkeltes Zimmer zwingt, der Hausherr alles andere als über den Besuch des Sohns seines alten Kriegskameraden erfreut. Allein Greta, die Tochter, und ihr Bruder Gregor empfangen Sebastian freundlich und laden ihn ein, mit ihnen gemeinsam das Berliner Nachtleben zu besichtigen. Schon bald manifestiert sich die Bedrohung und die barsche Karla wird von einem unheimlichen Eindringling überfallen. Nur das beherzte Eingreifen von Sebastian kann Schlimmeres verhindern. Er jagt den Einbrecher, dessen Augen merkwürdig leuchten, in die Flucht. Der Mann lässt dabei einen ziegelsteinförmigen Gegenstand zurück. Wie sich herausstellt, ist es eine Maschine mit unbekannter Funktion, auf der ein Pentagramm mit einem Kugelkreuz darin eingraviert ist. Später entdeckt Sebastian das ungewöhnliche Symbol auch auf einem Plakat eines Berliner Nachtlokals namens „Haricot Doré“, auf dem das Pentagramm auf dem Anhänger der Halskette der dort am Abend auftretenden Schönheitstänzerin Lokwi zu finden ist.

Auch Nikolaus Klammer kennt das eigentümliche Pentagramm. Er hat es auf einer Abbildung in einem Sachbuch über Geheimgesellschaften von einem gewissen Roman Gaitania gesehen, das ihm sein Verleger Karl-Heinz Welkenbaum als Rezensionsexemplar zugesendet hat. Klammer wird klar, dass es sich bei Gaitania und dem Jesuiten Gaetano Marini um ein und dieselbe Person handelt. Er unterbricht seine Lektüre und versucht näheres von seinem Verleger über den Pater zu erfahren, doch Welkenbaum und seine Lebensgefährtin Verena Salva sind über ein verlängertes Wochenende nach Rom verreist. Da sich die Entführer seiner Tochter Isa noch immer nicht gemeldet haben, entscheidet sich Klammer, von sich aus etwas zu unternehmen und nicht mehr länger zu warten. Er fährt nach Augsburg, weil er die Buchhandlung aufsuchen will, in der er Dr. Geltsamers erinnerte Memoiren erworben hat. Doch das Antiquariat ist über Nacht verschwunden. In den leeren und scheinbar schon lange verlassenen Geschäftsräumen, in denen er keine Spuren mehr von einer Buchhandlung findet, stößt er nur auf ein paar Hinweise, die auf Italien hindeuten; unter anderem auf einen Abriss aus einer Zeitung, auf dem eine Fotografie zu sehen ist, auf der Pater Marini mit den anderen Mitgliedern der Vatikanischen Glaubenskongregation, also der ehemaligen Inquisition, zu erkennen ist. Klammer flieht aus dem leeren Laden, in dem eine seltsame Atmosphäre herrscht, als wären in ihm die physikalischen Gesetze von Zeit und Raum durcheinandergeraten. Wieder zuhause angekommen, stellt der Autor fest, dass sich die Entführer, die vielleicht nur blufften, noch immer nicht gemeldet haben. Dafür hat Isa wieder angerufen, wie er von seiner Frau erfährt. Seine Tochter hat ihm eine verschlüsselte Botschaft hinterlassen, die ihn auffordert, die Vicolo della Volpe in Rom aufzusuchen, eine kleine Gasse, in der sich erstaunlicherweise auch das Hotel Raphael befindet, in der Welkenbaum mit seiner jungen Freundin abgestiegen ist. Klammer reist noch in der darauffolgenden Nacht mit der Bahn nach Rom. Im Zug liest er weiter in dem Roman seines Großvaters.

Sebastian Kerr berichtet darin, wie er immer weiter in die Rätsel der Geres verstrickt wird. Zwischen Greta und Karla gehen seltsame und intime Dinge vor, die er sich nicht erklären kann, und die Dame des Hauses teilt ihm vertraulich mit, die Geres seien eine Familie von „Pagen“, deren Aufgabe es seit Jahrhunderten sei, eine bestimmte Personengruppe zu schützen. Das Erkennungszeichen der Pagen sei das Pentagramm mit dem Kreuz. Ihre bösen Gegenspieler wären ein Geheimbund, der sich die „Hyänen“ nenne und sehr mächtig sei. Mehr kann Sebastian nicht in Erfahrung bringen, da ihn Greta und Gregor mit in die Berliner Innenstadt nehmen. Spät in der Nacht landen sie schließlich im „Haricot Doré“, wo Sebastian einen Auftritt von Lokwi miterlebt. Er verliebt sich Hals über Kopf in das Dschungelmädchen. Er wird nach der Vorführung von einer schwangeren Frau angesprochen, die sich als Elena Kuiper zu erkennen gibt und sich mit Lokwi in der Homosexuellenbar von den Hyänen versteckt. Sie übergibt dem jungen Autor ihr Tagebuch und einen Anhänger, den er niemals ablegen solle. Bevor die Ärztin jedoch ihre Geschichte erzählen kann, beginnt im „Haricot Doré“ eine Polizeirazzia. Die Geschwister, Elena, Sebastian und auch Lokwi entkommen knapp dem Zugriff der Gendarmen, werden jedoch hinter dem Lokal von dem Einbrecher vom Vormittag und von einem korrupten Polizisten gestellt. Die bewaffneten Männer verlangen die Herausgabe des Tagebuchs der Ärztin. Die Situation eskaliert in einem Kampf und einer wilden Verfolgungsjagd, die durch einen plötzlichen Unfall endet, als kein geringerer als Bertolt Brecht, der mit seiner Frau in seinem Auto zufällig das dämonische Mitglied der Hyänen überfährt, das ihm vor den Kühlergrill läuft. Es stellt sich dabei heraus, dass dieser unheimliche Mann ein künstlicher Mensch, ein Roboter, ist. Auch Karla, die Hausangestellte der Geres ist übrigens ein Maschinenwesen, das allerdings aufseiten der Pagen steht. Das Buch verbleibt in Sebastians Händen; gemeinsam mit Brecht flieht die Gruppe.

Obwohl der Roman seines Großvaters an dieser Stelle noch nicht zuende ist, wird Nikolaus Klammer vom Schlaf übermannt und schlummert bis zum nächsten Morgen, als sein Zug schon beinahe Rom erreicht hat. Neben ihm sitzt nun ein Italiener, der sich als Avvocato Fabio Ienalli und als ein Bewunderer des Schriftstellers vorstellt. Klammer ist misstrauisch und versucht in Rom, ihn abzuschütteln. Tatsächlich taucht der angebliche Avvocato am Nachmittag des gleichen Tages wieder auf, als Klammer die Vicolo della Volpe aufsucht und dort in einem der Häuser die aus Augsburg verschwundene Buchhandlung entdeckt. Er will sie gerade betreten, als Ienalli ihn mit einem Messer bedroht und von dem Autor Dr. Geltsamers erinnerte Memoiren fordert. Doch das Buch ist inzwischen nicht mehr in Nikolaus Klammers Besitz …

Habe ich dich soweit wieder auf den Stand der Dinge gebracht, liebe Leserin? Ist die Erinnerung wieder da? Gut, dann wollen wir den armen Karl-Heinz Welkenbaum nicht länger unter der römischen Sonne schwitzen und ihn endlich in die gut gekühlten Räumlichkeiten des Hotels Raphael gehen lassen.

Und hier noch der Link zu dem Anfang vom 3. Teil:

Dr. Geltsamers erinnerte Memoiren – Das Gulag des Dr. Krakow

7 thoughts on “Zurück im Alltagsgeschäft und eine Zusammenfassung der ersten Geltsamer-Teile”

  1. Willkommen zurück! Schön, dass der Urlaub in jeder Hinsicht ein Erfolg war! – auch, wenn wir nun deiner Leber die Daumen drücken müssen 😉
    Und ich denke, du hast mich nun endgültig überzeugt… Ich werde mir den ersten Teil definitiv bestellen! Momentan lse ich noch Neil Gaimans „Neverwhere“, doch danach stehst du auf meiner Liste – sofern mir nix dazwischen kommt, ich bin nämlich ganz schlecht darin, mein Lesen im Vorfeld zu planen… Doch in jedem Fall wird das Buch in der nächsten Bestellung dabei sein!
    Bin schon sehr gespannt^^
    (Und auch aufgeregt – das ist nun der erste Roman, mit dessem AUTOR ich persönlich geschrieben habe! – vorausgesetzt, das bist auch tatsächlich du und nicht deine Sekretärin ;P )

  2. Der Autor lässt ausrichten, dass er sich sehr über deinen Kommentar freut und gerade ebenfalls ein Buch von Neil Gaiman liest; einen recht langweiligen Band mit Kritiken und Essays übrigens. Deshalb hat er ihn gerade zur Seite gelegt und liegt auf einer Liege unter dem Kirschbaum. Er geht dort mit geschlossenen Augen seinen unergründlichen, kreativen Gedankengängen nach. Die gleichmäßigen, lauten Atemgeräusche, die er dabei macht, dienen nur dazu, die Vögel von den Früchten zu verscheuchen.

    Liebe Grüße von der Sekretärin

  3. Da darf der Autor natürlich nicht gestört werden, ganz klar! Ich hoffe, er konnte seine weltbewegendes Gedanken zu unser aller Wohl zuende Denken… Und erfolgreich die Vögel vertreiben!
    Vielleicht könnten Sie ihn, sofern er nicht zu beschäftigt sein sollte, fragen, wie denn dieses langweilige Buch von Gaiman ist, ich habe es schon lange im Augenwinkel und möchte es mir zulegen, zögere aber noch ^^
    Gruß an den Autor!

  4. „The view from the cheap seats“, das auf deutsch merkwürdigerweise „Beobachtungen aus der letzten Reihe“ heißt, ist leider nicht – wie ich mir erhofft und erwartet hatte – ein Essay-Band über die Kunst des Schreibens, des Lesens und der Phantasie, sondern eine Sammlung von Texten, die Gaiman in den letzten dreißig Jahren in Zeitschriften und Büchern veröffentlicht hat. Meist sind es Vorwörter zu Romanen, Comic- und SF-Sammlungen und Reden, die irgendwann auf Comic-Cons oder Vorträgen gehalten wurden. Vieles wiederholt sich, vieles wirkt vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen und oft lapidar. Ich würde mich durchaus als Comic-Geek bezeichnen und bin durchaus im SF- und Fantasygenre belesen, aber auch mir waren viele der besprochenen und immer eifrig gelobten amerikanischen und englischen Comics, Bücher, Filme, Musiker und Autoren völlig unbekannt und diese Werke sind auch meist auf deutsch nicht erhältlich. Ich denke mal, allen, die älter als Zwanzig und nicht absolute Nerds sind, geht es ähnlich. Zudem empfand ich das exzessive namedropping, das Gaiman betreibt, als unangenehm. Kaum eine Seite, auf der er nicht mit damit prahlt, wen er alles aus seinem Metier kennt und mit wem er befreundet ist. Manche interessante Gedankengänge und Einsichten gingen da leider unter. Insgesamt ist dieser Sammelband eine ermüdende, unerfreuliche und langwierige Angelegenheit, deren Lektüre (immerhin fast 600 Seiten) ich niemanden empfehlen kann – ich habe mich, einiges überblätternd, durchgekämpft. Lies lieber die „Sandman-Comics“, den „Ozean am Ende der Straße“ oder die „Sternenwanderer“, da ist viel mehr Neil Gaiman drin und es ist lohnende Lektüre („American Gods“ fand ich übrigens vollkommen missglückt). – Grüße, Nikolaus

    PS.: Falls du tatsächlich am Geltsamer interessiert bist, dann schicke mir doch auf meine Mail-Adresse „klammer(at)email.de“ eine Postanschrift von dir. Ich sende dir dann die ersten beiden Bände zu. (Geht aufs Haus!)

  5. Hmm… Schade, hatte ich aber fast befürchtet, dass es so aussieht… Na zum Glück hab ich gezögert 😅 danke für die Einschätzung, hätte es mir vor ein paar Tagen beinahe bestellt…

    Mensch, das ist ja wirklich ein liebes Angebot, aber das könnte ich niemals annehmen! Das wird ganz brav beim unmoralischen Versandriesen bestellt und bezahlt! Die Arbeit, die da drin steckt, ist zwar so oder so unbezahlbar, doch ich denke, für mich wäre als Autor auch Teil des Lohnes, wenn ich wüsste, Menschen geben sogar ihr Geld dafür her, um das zu lesen, was aus meinem Kopf kommt…

    Wobei ich nicht unerwähnt lassen kann, dass ein negatives Licht auf deinen Roman gefallen ist… Ich bin nämlich gerade derart gespannt darauf und es passt so gut in das, was mich gerade interessiert und was ich lesen möchte, dass ich keine Lust mehr auf Gaiman habe und keinen Satz weiter komme… Da ich erst am Anfang stecke, werde ich dieses Buch nun doch erstmal beiseite legen müssen und muss warten, bis ich dein Buch bestellen kann und es bei mir ankommt… Schönen Dank auch! 😉

  6. Oh, oh! Dass ich einmal dem guten alten Neil eine Leserin ausspannen werde, hätte ich nicht gedacht – ich hoffe, das gibt kein schlechtes Kharma … Hoffentlich kann ich deine Erwartungen zumindest im Ansatz erfüllen. Beim bösen Urwaldfluss wirst du übrigens etwas Geduld aufbringen müssen, denn er hat im Gegensatz zu meinen „Brautschau“-Romanen die ersten beiden Geltsamer nicht auf Lager. Wenn du übrigens direkt beim Verlag epubli bestellst, geht es schneller und ich bekomme auch mehr Geld 😉 – Noch einen schönen Sonntag!

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