Nikolaus Klammer Alltägliches,Der Autor,Leben,Literatur Manche Pausen dauern etwas länger

Manche Pausen dauern etwas länger

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Außer Wein, Maronen und Seelenfrieden habe ich aus Südtirol auch eine veritable Erkältung mitgebracht, an der ich nun seit einigen Tagen vergeblich laboriere. Ein Ende der Qualen ist im Moment nicht absehbar, jeder Tag bringt noch einmal eine neue Steigerung meiner Leiden. Es ist mir augenblicklich unmöglich, mit laufender Nase, bellendem Husten und Kopfschmerzen auch nur eine einzige sinnvolle Zeile auf’s Papier zu bringen oder gar eine Geschichte schreiben.  Nicht einmal das Lesen gelingt mir! Was für ein Jammertal.

Deshalb geht meine kleine Urlaubspause als Krankheitspause in die Verlängerung: Ich trinke meiner Frau ihre ayurvedischen Teemischungen weg, ich jammere, klage, schneuze, bemitleide mich selbst und sehe in eine dicke Decke gehüllt vom Sofa aus gelangweilt den arg vom strengen Frost des heutigen Morgens gebeutelten Blättern meines Ginkgobaumes beim Fallen zu.

Bis bald, Nikolaus.

2 thoughts on “Manche Pausen dauern etwas länger”

  1. Danke für die guten Wünsche. Obwohl ich gestern in meiner Verzweiflung das alte Hausrezept meines Vaters ausprobierte und mehrere Gläser heißen Grog nach seinem Rezept zu mir nahm (hochprozentiger Rum muss, Zucker kann, Wasser darf dabei sein), geht es mir noch nicht besser – allerdings war die Erkältung gestern Abend besser zu ertragen …

    Der Urlaub – obwohl ich in ihm auch schon vor mich hin kränkelte – war traumhaft schön. Eine warme herbstliche Sonne lachte vom wolkenlosen Himmel, die Lärchen und Laubbäume brannten in ihren Oktoberfarben und die Gletscher des Ortlermassivs glitzerten darüber in fast schon schmerzhafter Weiße. Die Wege waren einsam und das Wandern auf ihnen glich einer ausgedehnten Meditation. Das war alles so schön, dass es an Kitsch grenzte.

    Herbstlicht

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