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Am Wegesrand (XII)

Es wird viel darüber gejammert, dass moderne Architektur gesichtslos und beliebig sei. Tatsächlich erscheinen mir persönlich Häuser, die vor der Bauhausdesign-Revolution entstanden, schöner und bewohnenswerter. Die spiegelnden Fassaden der Büroarchitektur oder die Monokulturen der Reihenhäuschen an den Dorfrändern kränken meinen schönheitsdurstigen Blick. Es sind seelenlose Bausteine von Riesenkindern, die sie in ihren Kinderstuben durcheinander gewirbelt haben. Ein altes Haus hingegen – hat manchmal nicht nur eine knarzende und quietschende Seele, sondern ein Gesicht. Und das ist ist fröhlich.

hausgeist

In solch einem Haus (Schloss Kampan in Brixen) wohnt selbstverständlich auch ein Kater. Er saß an jedem Morgen meines Urlaubs an meinem Fenster und nahm an meinem Frühstück teil. Ich stelle vor: Cesare, erster Herzog von Valentinois und der Romagna, Fürst von Andria und von Venafro, Graf von Diois, Herr von Piombino, Camerino und Urbino. Und der beste Mäusefänger der Region.

 cesare

Über dieses Wochenende (Der Blog ruht bis Montag) bin ich übrigens in Tabor, dem beseelten alten Vierseithof von Hans-Dieter Heun. Wo ich meiner Pflicht als Trauzeuge nachgehen und schauen werde, ob nach zehn langen Jahren in der Ehe von Herrn Heun und seiner liebreizenden Gattin noch das nötige Feuer vorhanden ist. Sicherheitshalber werde ich ein wenig Würze zum Hl. Berg mitnehmen. Deshalb noch ein Bild für Familie Heun – zum Freun.

eingelegt

Das Rezept findet sich hier.

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