Karl-Heinz, der Weihnachtshund, und der König der Karlnickel – ZWEI

<– zum 1. Teil

Ein Piepen seines Tablets ließ Rabenhorn auffahren. Eine E-Mail war angelangt und ploppte am Touchscreen auf. Als Absender prangte unübersehbar Marie-Theres Kienbauers Adresse: ›Sexyhexy69@kienbauer.com‹.

»Öffnen Sie sofort die Anlage!«, war der bündige, ein wenig bedrohlich wirkende Text.

Rabenhorn tat wie ihm angeordnet – weniger aus Neugierde, als aus Duckmäuserei. Er befürchtete eine weitere Einladung zu einem Schichtkohl-Essen, welche unverdauliche Speise sie in der Adventszeit gerne mit Zimt und Hirschhornsalz würzte. Wahrscheinlich wollte ›Sexyhexy69‹ ihm wegen ›Friedis‹ Manuskript gut zureden. Es hätte ihn auch nicht weiter gewundert, wenn sie ihm einen Trojaner geschickt hätte.

Aber zu seiner Überraschung entrollte sich auf dem Bildschirm ein funkelnder Farbenteppich in Rot, Grün und Gold. Daraus schälte sich ein erstaunlich realistisch wirkender, wenngleich eine Weihnachtszipfelmütze tragender Hund in einem roten Mantel. Gleich daneben entstieg ein ebenso echt aussehender Esel mit Schlitten im Schlepptau einer grauen Wolke, aus der fortwährend glitzernde Schneeflocken fielen und langsam den unteren Rand des Desktops füllten. Der Schlitten barg als einziges Weihnachtspräsent ein gewaltiges Buch, auf dessen rotbraunem Umschlag eine goldene Schrift blinkte: ›Karl-Heinz, der Weihnachtshund und der König der Karlnickel‹, stand dort zu lesen. Jetzt erst bemerkte Rabenhorn die kursive Laufschrift am unteren Rand des Bildes, inzwischen halb vom künstlichen Pixelschnee begraben:

Nur bei Kienbauer: Die Sensation! Das neue Weihnachtsmärchen von Egon M. Friederbusch, dem Autor der erfolgreichen Egart-Serie. Schon jetzt ein Klassiker.

Rabenhorn konnte nicht länger hinsehen. Wer hatte denn diese Geschmacklosigkeit mit Hilfe von Photoshop verbrochen? Die schreienden Farben und die grelle Aufmachung taten ihm körperlich weh.

»Wenigstens passt das Bild zum Text«, murmelte er und schloss eilig die unerfreuliche App auf dem Display seines Tablets. Der künstliche Computerschneehaufen blieb trotzdem unten liegen. Dann blickte er hinaus in den grauen Adventshimmel, lehnte sich weit in seinem Sessel zurück und wartete auf den im Moment noch Äonen und Lichtjahre entfernten Feierabend. Im Gegensatz zu dem Special Effect auf seinem I-Pad ließ der Schnee in der Wirklichkeit auf sich warten.

Er war gerade ein wenig eingenickt, da klopfte es kurz und bestimmt an der Bürotür.

»Herein«, murmelte er. Wenn das jetzt die Kienbauer war, dann würde er sie kurzerhand aus dem Fenster werfen – was durchaus schwierig war, denn es ließ sich wegen der Klimaanlage nicht öffnen. Die Tür schwang auf und der Lektor glaubte, noch zu träumen:

Seine Kinnlade klappten nach unten – nicht vor Erstaunen, eher schon aus purem Entsetzen. Durch die Tür schob sich ein riesiger, schwarzer und zotteliger Hund. Falsch, das war kein Hund mehr: Das war ein Kalb, ein Bär, ein Minotaurus, ein Oger! Eine Woge muffigen Gestanks nach nassem, ungepflegtem Fell schlug dem Lektor entgegen. Er wusste sich keine andere Hilfe, als eiligst auf seinen Schreibtisch zu steigen. Rabenhorn hatte Angst vor großen, bösen Hunden, und dieser hier war bestimmt der größte und böseste Hund, dem er jemals so nahegekommen war. Da half es auch nicht, dass das Tier eine Zipfelmütze trug und einen grün-rot gestreiften Schal. Der Hund jedenfalls trottete näher, legte seine riesige Hundeschnauze auf den Tisch, sah treuherzig nach oben zu dem panischen Lektor auf und sabberte genussvoll dessen Tischkalender voll.

»FRÄULEIN WIESENGARD!«, schrie Rabenhorn nach seiner Vorzimmerdame. »FRÄULEIN WIESENGARD! Hier steht ein gar schrecklicher Hund! Meine Liebe, Sie haben einen Hund in mein Büro gelassen! Bringen Sie dieses Maleur bitte sofort wieder in Ordnung.«

»Wuff«, machte der Hund. Fräulein Wiesengard jedoch antwortete nicht. Wahrscheinlich hatte das gigantische Vieh Fräulein Wiesengard gefressen, bevor es hereinkam. Ob das Monstrum jetzt wohl satt war? Rabenhorn sah sich vorsichtig um. Vom Schreibtisch auf die Fensterbank klettern und hinaus in die Tiefe springen? Das war im 8. Stock keine schlaue Idee. Außerdem ließ sich das Fenster ja auch nicht öffnen. Telefonieren? Das konnte vielleicht diesen Mörderhund reizen. Ihn mit Friederbuschs fettem Manuskript in die Flucht schlagen? Das wäre mutig. Aber Rabenhorn war nicht mutig, keinesfalls schon lebensmüde, aber der Gedanke hatte etwas, das passte irgendwie. Er schielte unauffällig zu dem Stapel Blätter in seiner Griffweite hinüber. Bevor er sich noch entscheiden konnte, öffnete sich erneut die Tür. Der leibhaftige Egon M. Friederbusch stand im Rahmen und lachte sich schief.

»Komm schon, Karl-Heinz, sei lieb«, rief er endlich, »der Onkel will nicht mit dir spielen. Karl-Heinz!« Er klopfte auffordernd auf seine Oberschenkel, doch der Hund ignorierte ihn völlig. Friederbusch zuckte bedauernd mit den Schultern. »Schlecht erzogen, tut mir leid. Er ist mir zugelaufen.«

Rabenhorn sah von oben auf den Schriftsteller, dann auf den Hund. Langsam wich die Panik. Er wäre jetzt gerne von seinem Schreibtisch heruntergestiegen, denn er spürte, dass er sich dort oben lächerlich machte. Aber ein kurzer Blickkontakt mit dem Monstrum ließ ihn weiter in Unwürde verharren.

»Das ist Ihr Hund, HERR Friederbusch? Ja, sind Sie denn völlig wahnsinnig geworden?«, forderte er keine Antwort, sondern Trost. Dabei bemüht er sich, leise und ruhig zu sprechen, damit der Hund bloß nicht nervös wurde. »Den Esel haben Sie hoffentlich nicht dabei«, fügte er noch mit Galgenhumor hinzu.

»Das nicht, der hatte keine Zeit. Aber jetzt kommt noch etwas viel Besseres …«, erwiderte der Autor.

Die angekündigte Überraschung war gelungen, auch wenn dem Lektor der singende Esel doch lieber gewesen wäre:

Am lächelnden Friederbusch vorbei schwebte ein strahlender Engel mit einer Tupperschüssel in der Hand in das Büro. Es war eine Schneekönigin, blond, blauäugig blinzelnd, mit grell geschminkten Lippen. Sie war nicht ganz jugendfrei nur mit einem langen Nerz bekleidet, der in der Farbe des Winters schimmerte. Das war endlich Marie-Theres Kienbauer in natura, wie der Herr oder ein Chirurg sie in einer Schapslaune erschaffen hatte. Sie wirkte auf Rabenhorn, als käme sie frisch von einem Wellnessurlaub. Ihm sträubten sich die Haare: Seine Chefin schwebte tatsächlich wie ein mit Helium gefüllter Ballon einige Handbreit über dem Boden! Rabenhorn wäre vor Schreck fast von seinem Schreibtisch gefallen, auf dem er immer noch als die Unwürde in Person hockte.

Die Schneefrau Marie-Theres, Hetäre dieses Schafscheiß dichtenden Dichters und gestrenge Vorgesetzte, sank nicht einem Flöckchen gleich zu Boden. Nein, Schwerkraft spielte für sie offenbar keine Rolle. Geradezu mühelos flog sie jetzt zur Decke empor und nahm auf der Hängelampe Platz. Dort entnahm sie ihrer Tupperdose, die sie mit einem schmatzenden Geräusch öffnete, ein Spruchband, entrollte es und ließ es von der Decke flattern. Güldene Lettern in Leipziger Frakturschrift:

Einladung zu meiner Weihnachtsparty mit Schichtkohl, anschließend menage a trois!

Den altertümlichen Schriftfont nahm des Lektors geschultes Auge noch schaudernd wahr. Dann stürzte Rabenhorn vom Schreibtisch auf die Sisal-Teppichauslage des harten Bürobodens. Er rang mit all seinen verbliebenen Kräften darum, gleich und auf der Stelle ohnmächtig zu werden. Aber Karl-Heinzens feucht-sorgende, über sein Gesicht leckende Zunge und sein widerlicher Mundgeruch verhinderten es. Der Monsterhund schleckte ihn hartnäckig wieder zurück ins Bewusstsein, dem er so verzweifelt entkommen wollte.

»Ja, ja, mein Lieber!« Egon M. Friederbusch grinste sardonisch. »Sie stecken jetzt wohl mitten in einem, will sagen: in meinem Weihnachtsmärchen. Kommen Sie, genießen Sie das Wunder! Der Höhepunkt wartet auf uns.«

Und aus weiter Ferne sang dazu ein besoffener Esel:

»Wenn zur Weihnacht die rote Sonne im Meer versinkt,
und vom Himmel die bleiche Sichel des Mondes blinkt,
dir ‘n cooler Donkey vom Ufer zum Abschied winkt …«

Dann geriet alles ein wenig durcheinander: Menage a deux! Marie-Theres kam über ihn, und sie wurden geschichtet wie Kohl, im Fass gärte ihr Saft zu saftig Weinigem. Und während sie Karl-Heinzens Zunge englisch brieten, im Rosenrot seines Inneren lustvoll schwelgten, klang von draußen das Jingle Bells, das wie das Glockengeläut einer großen Nikolausverschwörung über ihre Leiber hinwegfegte. Und dunstvoll roch ihr Gebäck nach Zimt. gepaart mit dem rosmarinmus der holden marietheres. es geronn zu lustvollen. gaumenfreuden. des Riesenhundes raues bellen verhaucht. in der Kehle des Genießers. sein schwanzwedeln. es würzt die suppe der begehrlichkeit. zack. sein fell. zack. getrocknet und gepulvert. zack. lindert husten und schleim. doch wenn er kommt. zackzack-oh. lindert er ihre dürre. ah. und wasser füllt die abendmahlschale mit wein der frühe der nacht erwacht lacht sacht …

Rabenhorn applaudierte: Was für ein Text! Endlich gehobene, erhabene Literatur! Das war moderne Dichtung!

… hallelujatanztenengelgleichchimärenausplatzendenringen. Um die Welt

Zack!

Hart schlug Rabenhorns Kopf endlich auf dem unnachgiebigen Sisalboden seines Büros auf.

Gleichzeitig und genau in dem Augenblick, in welchem Rabenhorn vor den erstaunten Augen von Egon M. Friederbusch und der Verlegerin Marie-Theres Kienbauer mit brünstigen Fieberphantasien von seinem Schreibtisch hernieder und gen Hölle des Sisalbodens stürzte …

Während sich ihm die Zeit dehnte und Rabenhorn in den grausigen Visionen eines Weihnachtsrausches gefangen war … den übrigens nur ein plötzlich mit Macht zu Tage tretender grippaler Infekt auslöste und durch den Schock, den der Hund in ihm ausgelöst hatte, noch stärker wurde …

Während er von einer Himmelsleiter der Glückseligkeit ins Antlitz des Herrn blickte, welcher ihm mit seiner großen, weichen und feuchten Zunge liebevoll ableckte – es war natürlich Karl-Heinz, welcher solches tat – und ihm dabei war, als würde eine getragene Stimme nur für ihn moderne Dichtung vortragen, eben da …

… nahm am anderen Ende der Stadt, jenseits des Flusses und des Waldes, dort, wo der soziale Wohnungsbau scheußlich bittre Sumpfblüten wachsen ließ und nur Lebensmüde und Triebtäter sich des Nachts aus den Häusern trauten, ein Ereignis seinen Lauf, das, obgleich sich daran Personen beteiligten, die Rabenhorn vollkommen unbekannt waren, später auf das Leben des Lektors einen bedeutenden, um nicht zu sagen, den bedeutendsten Einfluss gewann – selbiger Lektor hätte übrigens jedem Autor, der ihm mit solch einem Bandwurmsatz kam, auf dem Scheiterhaufen der Literaturinquisition verbrannt:

Es öffnete sich mitten auf dem Bürgersteig vor einer schmuddeligen und traurigen Döner-Bude knirschend ein Kanaldeckel. Er klappte langsam in die Senkrechte, um anschließend – von der Wucht der Schwerkraft gezogen – scheppernd auf den Beton zu klatschen. Anschließend stieg ein Mann aus dem rauchenden und stinkenden Untergrund. Er störte sich nicht im Geringsten an den Blicken der Fußgänger, die einen weiten Bogen um ihn machten. Neugierig sah er sich um und schnüffelte in die Luft. Sein runzliges Gesicht verzog er dabei zu einer angewiderten, empörten Grimasse.

Ömer Özgür, schnauzbärtiger Ostanatolier und stolzer Besitzer des ›Bosporus-Imbiss‹, träumte sich eben fröstelnd aus seinem Straßenverkaufsfenster in ein Restaurant am Strand des sonnen- und wärmeüberfluteten Bodrum, als sich der Mann aus dem Untergrund wie der leibhaftige Schaitan vor seinem Stand aufrichtete. Ömer war zwar einige seltsame Aufzüge gewöhnt, schließlich wohnten einige seiner besten Kunden in der nächsten Straße im Männerasyl, aber solch einen Menschen hatte er noch nie gesehen.

Der Fremde sah aus, wie sich der theaterbegeisterte Türke den shakespeareschen Macbeth vorstellte: Es war ein großer, hagerer, dabei kräftiger und in Gliedern und Muskeln stark gebauter Mann – scheinbar in seinen Sechzigern. Das Antlitz mochte einmal gutaussehend gewesen sein, denn noch funkelten die großen Augen unter den schwarzen, buschigen Augenbrauen mit jugendlichem Feuer hervor. Jedoch seine Kleidung, Mantel, Barett, gekräuselter Kragen, kurze, aufgeplusterte Hosen, darunter ein dunkelgrüner Strumpf – hing da nicht etwa auch ein schmaler Degen an seiner Seite? – schienen aus einem anderen Jahrhundert zu stammen; seltsamerweise aus der elisabethanischen Zeit, die Ömer so sehr schätzte. Erstaunlicherweise hatte die seltsame Kleidung jedoch nicht unter dem Abwasserkanal gelitten, dem der Mann eben entsprungen war. Sie war überaus farbenfroh, reich bestickt und sauber – ein Kunststück, das der kleine Putzteufel in Ömer durchaus zu schätzen wusste.

»Bin ich hier richtig im bildhübschen Bromberg an der Fiesel, der edlen Fürstenstadt mit ihren wohlgenährten Pfeffersäcken und deren liebreizenden Töchtern? Sprich, Muselmann!«, deklamierte der Fremde zu Ömer mit schöner, gleichwohl schon lange nicht mehr geübter Bassstimme. Und Ömer konnte nur nicken. Solch eine Sprache kannte er von der Bühne, nicht aus dem Leben, in dem jeder Deutsche mit ihm so sprach, als sei er dämlich und wäre bereits von einem Konditionalsatz überfordert. Wollte der Fremde sich lustig machen und ihn beleidigen oder meinte er sein geschwollenes Geschwätz Ernst?

»Dann, oh Sohn des Propheten, sage mir: Wo kann ich den edlen Herrn Johann Emanuel Kienbauer finden, der allhier ein angesehen Buchgeschäft führet? Sieh, Abgesandter der Goldenen Pforte, ich war einige Jahre nicht mehr im Lande und will einem Freunde liebvoll die Hände reichen«, fuhr der Fremde fort und lächelte hintersinnig. Ömer hingegen staunte und schwieg, während er für sich die Sätze des Unbekannten in verständliches Deutsch übersetzte. »Aber verzeihe mir meine Ungeduld, rechtgläubiger Herr der Töpfe und Fleischspieße, deren sottene Wohlgerüche gar leckerlich in meine Nase stechen, der ich einige Jahrhunderte auf solch feine Genüsse verzichten musste. Ich vergaß, meine Wenigkeit vorzustellen.«

Er machte eine dramatische Pause und verneigte sich tief.

»Ich bin Carlos Niccolo Diego Pedro Lamentoso Siesta Ortega y Cuerno del Cuervo«, und der Fremde in den Pluderhosen schlug sich mit Macht auf die Brust, vollführte dann plötzlich einige seltsame Koboldsprünge, schrumpfte dabei ein wenig und bekam einen Buckel, »aber du darfst mich Karldinal-Rumpelstilz nennen, ich bin’s, der Echte Karl-Nickel! Der Karlnickelaus! Du hast sicherlich von mir gehört. Mein Ruf eilt mir voraus. Aber eigentlich, Sohn des Orients, ist Karl-Nickel nicht nur mein Name, sondern auch meine Berufung. Ha! Seit Jahrhunderten schon züchte ich in den Abwässern dieser schönen Stadt Karlnickel, eure Abwässer erlauben ihnen nämlich ein besonders langes Leben. Verstehst du?«

»Klar doch, schon … krass!« Ömer verstand … Bahnhof. Aber Irren sollte man immer recht geben.

»Das musst du auch, denn wir sind uns gar nicht so fremd, Osmane. Du betreibst dein Geschäft und ich das meine, mein Freund. Nun höre er mir einfach mal zu!« Er klatschte im Rhythmus in die Hände. »Heute koch ich, morgen brau ich und übermorgen mache ich der Marie-Theres ein Karlnickel! Kommt dir das nicht türkisch vor?« Der Rumpelstilz brach in schallendes Gelächter aus! Ömer Özgür konnte nur nicken, obwohl er eigentlich den Kopf schütteln wollte. Er griff unauffällig nach seinem Schabefleischschaber, um sich für den Notfall zu bewaffnen.

»Jedoch …«, erneut zwei Sprünge. Der Degen schlug dabei Funken auf der Straße und das war furchteinflößend. »Vor fünfhundert Jahren wurde mir langweilig, ewig nur Karlnickel zu produzieren. Das sind auch ganz gefährliche Zeitgenossen! Diese kleinen Biester, diese! Mit denen will ich nichts mehr zu tun haben! Wusel, wusel, fress, fress, ah! Schrecklich. Folglich verlegte ich mich auf die Aufzucht von … Trommelwirbel! Je nun, von Weihnachtshunden. Tada! Und was soll ich dir sagen, mein Freund vom Bosporus, nach unerheblichen Anfangsschwierigkeiten – einige Nachgeburten entwickelten ein Eigenleben und mutierten zu singenden Schmuseeseln – glückten mir die besten, die langlebigsten und die treuesten Weihnachtshunde, die unsere Welt je gesehen. Ich bin wahrhaft stolz auf sie, und jeder von ihnen trägt auch meinen Namen: Karl-Ludwig, Karl-Friedrich, Karl-Marx und Karl-Heinz. Letzterer jedoch ist nun in eurem lieblichen Bromberg in geheimer Mission für mich unterwegs. Ganz geheim! Es ist wegen der Karlnickel. Pst! Deshalb, oh mein getreuer Muselmann, musst du mir helfen.«

Er blickte zurück zu dem Loch, aus dem er eben gekrochen war. »Komm mit mir hinab. Allein bin ich zu schwach.«

[Zum 3. Teil →]

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